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70 Jahre Deutsche Welle: Im steten Wandel

14. Juni 2023, red.

Am 3. Mai 1953 sendete die Deutsche Welle (DW) erstmals aus Köln: Das deutschsprachige Programm über Kurzwelle umfasste wenige Stunden am Tag. Heute informiert der Auslandssender von Bonn und Berlin aus in 32 Sprachen – per Internet, Social Media, Fernsehen und Radio.

Nicht nur Technik und Übertragungswege haben sich seit der Gründung geändert. In den sieben Jahrzehnten mussten sich Selbstverständnis und Aufgaben immer wieder neu an wechselnde Realitäten und politische Zielsetzungen anpassen. Anfangs ging es um das Signal, dass das neue, demokratische Deutschland seinen Weg zurück in die internationale Gemeinschaft findet. Später wechselte der Fokus darauf, Menschen in Ländern mit eingeschränkter Pressefreiheit und Meinungsvielfalt zu erreichen, etwa die Ostblockländer während des Kalten Krieges. Damals wie heute hatte die DW dabei damit zu kämpfen, dass autoritäre Staaten dieses Informationsangebot unterdrücken wollten. Deshalb fördert die DW seit einigen Jahren eine Vielzahl von Tools zur Umgehung von Zensur, um Nutzenden den Zugang zu Inhalten der DW und anderen Plattformen zu ermöglichen, die sonst in ihren Heimatmärkten blockiert wären.

Heute folgt die Deutsche Welle dem Ziel, als internationaler Sender weltweit unabhängige Nachrichten und Informationen zu liefern. Zielgruppe sind junge, informationsinteressierte Menschen: Sie sollen sich eine eigene Meinung zu lokalen und globalen Themen bilden können, um an der Meinungsbildung und gesellschaftlichen Debatten teilzunehmen. Als Themenschwerpunkte setzt die DW Freiheit und Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaat, Welthandel und soziale Gerechtigkeit, Technologie und Innovation sowie gesundheitliche Aufklärung und Umweltschutz.

Ein Dauterthema im stetigen Wandel bleibt die Finanzierung: Die Deutsche Welle wird aus Mitteln des Bundeshaushalts finanziert. Wie hoch das Budget ausfällt und ob bestimmte Verstärkungsmittel enthalten sind, wird von Jahr zu Jahr neu beschlossen. Aktuell drohen nach sieben Jahren mit Mittelaufwuchs Einschnitte (siehe dazu „DW: „’Sozialplan‘ für feste Freie“ und „Präventiv sparen“, JOURNAL 1/23).

Eine Meldung aus JOURNAL 2/23, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Juni 2023.