LOKALFUNK |

Tarife im Lokalfunk: Still ruht der See

15. Februar 2021, sax

Wann die Tarifverhandlungen im NRW-Lokalfunk wieder aufgenommen werden, ist unklar. Anfang Januar hatte der DJV-NRW die Arbeitgeber aufgefordert, weiter zu verhandeln – bislang ohne Antwort (Stand Ende Januar). Der Gehaltstarifvertrag (GTV) war Ende Juni 2019 ausgelaufen, die Verhandlungen liefen erst Ende 2019 an und wurden dann im April wegen der Coronapandemie unterbrochen. Die Tarifpartner einigten sich später darauf, den GTV bis Ende 2020 wieder einzusetzen.

Zum Jahresende hatte der DJV-NRW eine Umfrage unter den Beschäftigten der Lokalradios durchgeführt, um ein Stimmungsbild zu erhalten. Fast 200 beteiligten sich, drei Viertel davon Festangestellte. Knapp 75 Prozent der Befragten gaben an, dass sie nicht angemessen bezahlt werden und dass nun weiter verhandelt werden soll. Sie erwarten die Sicherung ihrer Arbeitsplätze, eine angemessene Gehaltserhöhung und alternative Anreize, um den Beruf attraktiv zu halten. Stattdessen haben die Betriebsgesellschaften nach Informationen des DJV-NRW in den Etatverhandlungen für 2021 massive Einsparungen gefordert – an den Freienhonoraren, den Weiterbildungsetats und auch an den festen Stellen. Angesichts des Einsatzes der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zur Zeit unter schwierigen Bedingungen ihre Arbeit machen, ein Unding, findet Volkmar Kah, Verhandlungsführer des DJV-NRW.

Die Gewerkschaften fordern 4,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro für Volontäre und Jungredakteure. Die Arbeitgeber haben in bislang vier Verhandlungsrunden kein Gehaltsangebot gemacht, sondern Streichungen am Manteltarifvertrag gefordert./


Eine Meldung aus JOURNAL 1/21, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Februar 2021.