Bis zum Jahr 2025 will der WDR mit seinen non-linearen, also den digitalen Angeboten mindestens jeden dritten Mensch in NRW einmal am Tag erreichen. Das erklärte WDR-Intendant Tom Buhrow, als er dem Rundfunkrat in der Sitzung am 6. Mai die nächsten Schritte für den digitalen Umbau des Senders vorstellte. Die Berichterstattung aus Nordrhein-Westfalen solle intensiviert und ein möglichst großer Teil der Angebote bis Mitte des Jahrzehnts online first verbreitet werden. Die Menschen im Land könnten vom WDR „weiterhin ein Programm erwarten, das qualitativ hochwertig ist und sie gleichzeitig in ihrem Alltag abholt“, betonte Buhrow.
Seit 2014 arbeitet der WDR daran, den Sender schrittweise crossmedial umzubauen und die Bereiche Fernsehen, Hörfunk und Internet stärker miteinander zu vernetzen. Zudem wurden Inhalte gezielt auf die non-lineare Nutzung ausgerichtet. So sind zahlreiche Marken des WDR im Netz erfolgreich – etwa die Sendung mit der Maus, die Lokalzeiten, die Sportschau oder das Wissensangebot Quarks. Formate wie Mädelsabende wurden sogar ausschließlich fürs Netz entwickelt.
Für die strategische Weiterentwicklung des WDR entstand 2019 ein sogenannter Innovation Hub, dessen Schwerpunkt auf der Trendforschung liegt. Auf der diesjährigen digitalen Konferenz re:publica hat das WDR-Team im Mai zum Beispiel vorgestellt, wie Künstliche Intelligenz und synthetische Medien die Welt künftig verändern und prägen könnten. Als Beispiel hatte das Team mittels Künstlicher Intelligenz die Stimme von WDR-Moderatorin Steffi Neu synthetisiert, also digital nachgebildet, sodass diese sich mit ihrem digitalen Ich unterhalten konnte. Auf dem Panel „Synthetische Medien, Deepfakes und der Journalismus der Zukunft“ ging es darum, welche Chancen und Risiken diese Entwicklungen für den Journalismus mit sich bringen./
Eine Meldung aus JOURNAL 3/21, dem Medien- und Mitgliedermagazin des DJV-NRW, erschienen im Juni 2021.